Glück – Was ist das eigentlich? Gerade zum Jahreswechsel stellen sich viele diese Frage, denn wir wünschen uns ja sehr gerne gegenseitig ein glückliches neues Jahr. Dabei schauen wir in die glitzernden Sterne des Feuerwerkes und hüpfen fröhlich den Knallern aus dem Weg, die Kinder voller Freude auf die Straße werfen.

\”Glück ist kein Geschenk der Götter, sondern die Frucht innerer Einstellung.\”sagt dazu der Psychoanalytiker Erich Fromm.

Doch ist Glück wie Wasser, das durch die Hände rinnt und nicht zu halten ist oder ist es wie Luft, die uns ständig umhüllt? Mal abgesehen, dass für jeden \”Glück\” etwas anderes bedeutet, wäre es doch spannend zu wissen, was ich selbst in der Hand habe, um mich immer wieder in den Fluss des Glückes zu stellen. Was Hormone und ausgerechnet ein nicht nur 4, sondern 5-blättriges Kleeblatt damit zu tun hat? Das verraten wir dir gerne!

Das 5-Blättrige Kleeblatt der Glückshormone  

Was brauchen wir, um glücklich zu sein? Oft nicht die erste Antwort, aber sicher die Universellste: Unseren Körper und die Glückshormone, die er produziert. Die 5 winzigen, aber so wichtigen Botenstoffe möchten wir hier gerne kurz vorstellen:

1. Dopamin

Das Geheimnis des Dopamins ist: Es aktiviert unser Belohnungssystem und fungiert so als innerer Antreiber, der uns dazu bringt, unsere Ziele zu Erreichen. Da es uns glücklich macht, das zu tun, was wir möchten und das zu erreichen, nachdem wir streben, ist Dopamin ein richtiger Schlüssel zum Glück, denn ein hoher Dopaminspiegel hilft uns richtig anzupacken.

2. Serotonin

Wohlfühlen, sich geborgen fühlen und einfach ohne Sorgen durch den Tag gehen. Dazu verhilft uns Serotonin, denn es unterdrückt Ängste, dämpft Sorgen und Aggressionen und schafft es, unsere Stimmungen auszugleichen. Nicht verwunderlich also, dass ein Serotoninmangel zu Depressionen oder Zwangsstörungen führen kann. Auch für ein Zufriedenheits- und Sättigungsgefühl sorgt Serotonin.

3. Oxytocin

Ein besonderes Hormon, gerade im Beziehungskontext ist das Oxytocin. Eine riesige Menge davon wird zum Beispiel bei Frauen während und nach der Geburt ausgeschüttet. Es bewirkt, dass die frischgebackene Mama ihr Kind annimmt und ihr Körper sich wieder beruhigen kann. Denn sind wir mal ehrlich, würde es Oxytocin nicht geben, wären wir als Menschheit wohl schon ausgestorben. Doch nicht nur hier wirkt Oxytocin. Es schafft auch in unserem Alltag Bindung und eine schöne Atmosphäre untereinander und reduziert Stress, es wird beim Sex ausgeschüttet und bei zärtlicher Berührung auch mit dem Haustier – die ideale Grundlage für gemeinsames Glück.

4. Noradrenalin

Wie ein Eimer eiskaltes Wasser ins Gesicht, aber auf die schöne Weise wirkt Noradrenalin: Es macht uns wach und aufmerksam! Auf Grundlage von Dopamin gebildet kann Noradrenalin uns zu mehr Motivation verhelfen, um unsere Ziele wirklich anzugehen und zu verfolgen. Menschen, die wenig Noradrenalin bilden, leben oft nur so vor sich hin und es fehlt ihnen an Aufmerksamkeit und Zielstrebigkeit.

5. Endorphine

Schmerzen loswerden? Für unseren Körper kein Problem, denn dafür hat er ja Endorphine, die körpereigenen Schmerzkiller. Sie helfen uns durch Extremsituationen wie Geburten und Verletzungen, aber helfen auch bei einem Bungeesprung, denn sie beruhigen uns, stärken die Abwehr, verhelfen zu gutem Schlaf und einem fröhlichen Gemüt.

Was hat das mit Neujahr zu tun? 

Warum das 5-blättrige Hormonkleeblatt gerade zu Neujahr so besonders ist? Weil wir sie doch alle kennen: Die Vorsätze, die wir so gerne verwirklichen wollen. Wir fragen uns: Was ist im letzten Jahr nicht so gut gelaufen, was möchten wir verändern und entscheiden uns dann, diese Dinge anzupacken. Neben den Klassikern wie Bewegung, Gesundheit und Gewicht sind auch individuelle Vorsätze auf dem Schirm. Doch oft werden diese tollen Vorsätze Jahr um Jahr zu Rohrkrepierern. Aber nicht dieses Jahr, denn unsere Glückshormone können uns körperlich helfen, unsere Vorsätze schöner und besser zu gestalten!

Wie kann ich meinen Hormonspiegel steigern und meine Vorsätze so einhalten?

1. Dopamin- und Noradrenalinspiegel steigern

Gerade wenn wir uns Ziele stecken, brauchen wir Dopamin und Noradrenalin. Die Produktion wird auch durch Fantasie angeregt. Wenn wir uns die Ziele in den buntesten Farben ausmalen und auch den Weg dahin gestalten, hilft das schon. Um einen kontinuierlich hohen Spiegel zu erreichen, kann man an den alten Spruch „Der Weg ist das Ziel“ denken. Wer also zum Beispiel vorhat, 10 Kilo an Gewicht zu verlieren, dem hilft es sich auch über jedes Kilo zu freuen, ohne in dem Moment noch an die verbleibenden zu denken. Apropos Gewicht verlieren, neben Sport wie Yoga und Pilates ist auch die richtige Ernährung eine Voraussetzung für das Bilden von Dopamin: Die Schlüssel sind pflanzlicher Natur: Gemüse, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und gesunde Fette aus Avocados und Nüssen. [1]

2. Serotoninspiegel steigern

Serotonin wird durch Sonnenlicht gesteigert. Wer jetzt aber aus dem Fenster schaut und nur in eine trübe Wolkendecke blickt, für den haben wir auch was: Studien haben gezeigt, dass Serotonin in hohen Dosen bei Massagen ausgeschüttet wird! [2] Auch Bewegung im Alltag ist ein Schlüssel, um zu gewährleisten, dass im Körper immer genug Serotonin gebildet wird. Wer innere, äußere und körperliche Bewegung und hin und wieder ein kleines Stück Schokolade in den Alltag bringt, wird bald vor Glück platzen.

3. Oxytocinspiegel steigern

Wie oben schon erwähnt steigt Oxytocin bei der Geburt an, da sich das als Alltagslösung aber schwierig gestaltet helfen auch liebevolle Berührungen und körperliche Nähe bis hin zum Orgasmus dabei einen hohen Spiegel zu haben. Studien zeigen zudem, dass auch Komplimente annehmen, Emotionen zulassen und selbstloses Handeln uns über das Oxytocin hilft, Ängste und Sorgen zu lindern und Freude einkehren zu lassen. [3]

4. Endorphinspiegel steigern

Schon eine Berührung von 20 Sekunden sorgt für eine Endorphinausschüttung! [4] Außerdem hilft einfach alles, was wacher macht: Laufen, Lachen, Sonne und gesunde Ernährung! Endorphine sind also wie das Bonusgeschenk zu Dingen, die uns sowieso schon guttun. Hin und wieder ein positiver Nervenkitzel im Alltag und auch die Nr. 5 unserer Glückshormone ist vertreten!

Um seine Vorsätze 2022 wirklich in der Tiefe einzuhalten, hilft die Frage: Warum will ich das eigentlich? Wer sein Warum mit den Glückshormonen verbinden kann, unterstützt seinen Körper und sich selbst dabei, die Ziele leichter zu erreichen. Glückshormone sind also der Trick, damit deine Neujahrsvorsätze nicht zu Rohrkrepierern werden.

Wir wünschen dafür nur das Beste und von Herzen ein glückliches neues Jahr!

Sandra und Robert Hornsteiner

(Bild: miramiska)

[1] https://www.businessinsider.de/wissenschaft/gesundheit/so-erhoeht-ihr-auf-natuerliche-weise-das-hormon-dopamin-2021–1/

[2] https://www.womenshealth.de/health/psychologie/so-erhoehst-du-deinen-serotoninspiegel/
[3] https://www.fitforfun.de/news/oxytocin-mit-diesen-tipps-fuehlst-du-dich-geliebt-321335.html
[4] https://www.runnersworld.de/gesundheitstipps/die-muntermacher-des-menschlichen-koerpers/