Paar mit Weihnachtsmützen kuscheln aneinander.

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Weihnachten, wirklich das Fest der Liebe?

„Weihnachten – Das Fest der Liebe!“  Das hat wirklich jeder schon einmal gehört und so prangt es auch auf Werbewänden, Verkaufstischen und Weihnachtskugeln. Doch ist es das auch? Wir dachten der Frage spüren wir jetzt so kurz vor Weihnachten einmal nach…

Der Ursprung: Licht, Zuversicht und Frieden

Der Ursprung unserer heutigen Weihnachtsfeiertage liegt in der Wintersonnenwende, die auf den 21. Dezember fällt. Der Übergang zu wieder längeren Tagen wurde voller innerer Freude gefeiert. Endlich wieder mehr Licht! Und auch die alten Römer haben das Licht in Form des Sonnengottes verehrt und seinen Ehrentag am 25.12 begangen. Diese Licht-Traditionen hat das Christentum später umgewandelt, den Brauch aber weitergeführt. Jesu Geburt steht sinnbildlich für ein neues Licht in der Welt. Dass er den Menschen ihrem Glauben nach nicht nur als Hoffnungsschimmer, sondern als hell leuchtendes Hoffnungslicht geschenkt wurde und diese Verheißung auf Zuversicht und Vergebung trifft, hat zu unseren heutigen Weihnachtsfeiertagen geführt.

Später kamen noch viele Bräuche hinzu, die im Kern nichts mit den Ursprungsmythen zu tun haben, wie der Adventskranz, Adventskalender und der Weihnachtsbaum. Und dank Coca-Cola sind wir heute auch alle mit dem Weihnachtsmann vertraut. Doch was war der Sinn oder auch der Geschäftssinn dieser zusätzlichen Erfindungen rund um Weihnachten? Wer vergisst nicht die Augen eines kleinen Kindes, das staunend vor dem glitzernden Weihnachtsbaum steht und fröhlich schon Wochen vor Weihnachten bastelt und Weihnachtslieder trällert. Wer vermisst nicht den Duft der Weihnachtsplätzchen, der durch das ganze Haus zieht? Für Erwachsene ist es mit Ritualen einfacher, sich auf die besinnliche Zeit einzustimmen und Traditionen zu pflegen.

Was verbinden wir heute mit Weihnachten? Einer Umfrage nach bekommen „Tannenbaum“, „Geschenke“, „Zeit mit der Familie“, „Gutes Essen“ und „Gemütlichkeit“ hohe zweistellige Prozentzahlen, während die „Geburt Christi“ erst nach den glänzenden Kinderaugen auf Platz 12 landet. [1] Das Ergebnis dieser Umfrage zeigt, dass die tiefe Bedeutung oft nicht dem ursprünglichen Hintergrund gleicht. Bleibt also am Ende die Bedeutung „Das Fest der Liebe“ stehen?

Ja! Weihnachten ist das Fest der Liebe!

Weihnachten ist also dem Ursprung nach mit Licht, Freude und Hoffnung verbunden und so auch mit tiefer Liebe. Zum Ende des Jahres innerlich wieder zum Licht zurückzukehren und die besinnliche Zeit zu nutzen, um wahren Frieden einziehen zu lassen, ist die Bedeutung von Weihnachten. Wer das Lachen, die Freude und die Besinnlichkeit nicht nur in der Beziehung und Familie, sondern vor allem in sich selbst zulässt, feiert ein Fest der Liebe.

Für uns selbst ist es ein jährliches Ritual, zum Jahresende zu erinnern, was super gelaufen ist, wofür wir dankbar sind, was auch richtig in die Hose ging und uns verletzte. Wir fragen uns auch, wo wir weiterwachsen und innovativ bleiben können, als Paar und Unternehmer. Was ist mir wichtig, was habe ich aus diesem Jahr gelernt? Uns diese Zeit zu schenken und auch das Schenken und beschenkt werden an sich kann eine große Bedeutung von Liebe in uns haben. Was liebt der andere wirklich, was würde ihn erfreuen oder eben auch nicht. Wie zeigen wir uns unsere Liebe und machen uns eine wahre Freude, vielleicht auch ganz ohne Geschenke?

Nein! Weihnachten ist nicht das Fest der Liebe!

Die andere Seite von Weihnachten zeigt sich oft durch Familienstreitereien, zwangsweises Zusammenrotten von allen Verwandten, die man über das Jahr eigentlich kaum sieht und vielleicht auch froh darüber ist. Ein ständiges Pendeln zu Schwiegerfamilien oder Freunden, die es alle gut meinen und ein wahres Festessen auf den Tisch bringen und man nach Weihnachten sich eher wie eine Presswurst als Gazelle fühlt. Der ein oder andere träumt mit der fetten Gans im Magen von einer einsamen Insel mit Sonne und Entspannung. Vielleicht ist man auch allein und einsam und wäre froh, man würde zu Essen in Gemeinschaft fast gezwungen. Manche stresst Weihnachten enorm, die ganzen Besorgungen, Kochen, Unruhe und Beschäftigtsein.

Wer sich permanent fragt: Was alles gemacht, gekocht und erledigt werden soll und hohe Erwartungshaltungen von sich selbst und den Menschen rund herum alles bestimmen, für den ist das Weihnachtsfest eher ein Krampf als ein Genuss.

Doch wenn dann das eigene Kind lächelnd mit Lametta um den Hals vor einem steht und glücklich strahlt wie ein Honigkuchenpferd, kommt der Moment zu spüren, was einem wirklich wichtig ist. Du lässt die Teller in der Spülmaschine stehen, drehst die Musik auf und tanzt lachend um den Baum. Es geht um die Rückkehr des Lichtes auch in mir, der Freude, des Glanzes und der Liebe. Erst wenn alle staunend hochblicken und das eigene Kind schreit „Mama Du bist jetzt aber peinlich, wie Du lachend durch das Geschenkpapier tanzt und jeden im Raum voller Inbrunst busselst“ kommst Du Weihnachten wieder auf die Spur. Wenn Frieden und Freude in Dir zurückkommen, auch wenn Du vorher einsam warst, kann das Licht in Dir wieder aufleuchten.

Um zur Anfangsfrage zurückzukommen: Ist Weihnachten denn nun das Fest der Liebe? Ja und Nein – Es ist, was man daraus macht! Goethe sagte einmal: „Es muss von Herzen kommen, was auf Herzen wirken soll.“ Weihnachten ist das Fest der Liebe, der Gemeinsamkeit, doch wie man Liebe und Gemeinsamkeit leben möchte, bleibt uns selbst überlassen: Wir können auch für uns selbst glücklich sein und neu aufladen, neu ausgerichtet auch in das nächste Jahr gehen.

Wir wünschen Ihnen magische Festtage!

Ihre Robert und Sandra Hornsteiner

Auf einen Blick 

Weihnachten ist weniger ein Fest der Liebe…

…wenn man hohen Erwartungshaltungen, Stress und Unruhe als Stern folgt.

Weihnachten ist ein Fest der Liebe…

…wenn man das Licht des Ursprungs, die Freude und Hoffnung im Herzen zulassen kann.

Weihnachten ist das, was man darauf macht!

Es ist uns überlassen, wie wir Gemeinsamkeit leben möchten. Wir können auch für uns selbst glücklich sein und neu aufgeladen und ausgerichtet ins neue Jahr gehen!

[1] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/169294/umfrage/was-die-deutschen-mit-weihnachten-verbinden/
Bild: decathlon1