Mann und Frau halten Händchen auf einer Bank

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Die Unterschiede zwischen Frau und Mann – Das Geheimnis Oxytocin

Frauen und Männer sind eben unterschiedlich. Das hört man oft verbunden mit einem Schulterzucken in Filmen und Serien als Universalantwort, wenn in der vormals romantischen Beziehung jetzt eben mehr Streit als Anziehung herrscht. Doch gehen wir diesem Unterschied doch einmal auf den Grund. Etwas genau zu beleuchten, was Probleme verursacht, hilft sie zu lösen. Und vielleicht kommt man dann, wie Elizabeth Taylor zu dem Schluss:

„Ich glaube an den Unterschied zwischen Mann und Frau. Tatsächlich liebe ich diesen Unterschied.“  

Oft sind Ängste und Sorgen bei der Frau und dem Mann unterschiedlich. Beim Kinderwunsch erleben wir zum Beispiel oft, dass Männer sich Sorgen darüber machen, ob sie nicht nach der Geburt das dritte Rad am Wagen sind und sich ihr Leben von Grund auf verändert. Sie es nicht mehr so ausleben und genießen können wie zuvor. Auch die Sorge vor steigendem finanziellem Druck begleitet Männer häufig im Zuge des Kinderwunschs. Die Ängste von Frauen hingegen sind mehr auf das Kind selbst bezogen: „Ist es gesund? Wird es ein Schreibaby? Verändert sich unsere Beziehung?“

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Das Geheimnis Oxytocin

Kennst du das Hormon Oxytocin? Es hilft bei der Bewältigung von Ängsten und erhöht die Empathie. Ein Experiment hat hierbei gezeigt, dass die Gabe dieses Hormons bei beiden Geschlechtern die Gehirnaktivität der Amygdala verändert. Sie ist für die emotionale Bewertung von Informationen in unserem Gehirn zuständig und durch Oxytocin deutlich aktiver. [1] Unser Hirn scannt unentwegt und bewertet Situationen, Erlebnisse und auch die mit unserem Partner. Was wäre, wenn die Bewertung tatsächlich viel von unserem Hormonstatus abhängt? Es würde völlig neue Perspektiven, aber auch die eigene Verantwortung dafür aktivieren.

Für die Beziehung ist Oxytocin, das auch Kuschelhormon genannt wird, auch deshalb wichtig, weil es das Kritikzentrum im Frontalhirn hemmt. Viel Oxytocin im Blut ist quasi das biologische Äquivalent zur rosaroten Brille. Ein Oxytocin Schub löst ein sehr inniges Gefühl von Verbundenheit und Vertrautheit aus. Aber nur in diesem Zustand finden wir als Paar gute Lösungen für Meinungsverschiedenheiten oder Probleme. Im Krieg gibt es nur Verlierer.

Doch wie kommt man an so eine große Dosis Oxytocin? Grundsätzlich durch intime Berührungen, Sex und bei Orgasmen. Auch aufgrund des Hormons gilt Sex als Bindungsfaktor, denn körperliche Nähe hilft uns nicht nur beim Verlieben, sondern auch dabei, uns langfristig zu binden. Ein Grund, warum bei einer Umfrage jeder Zweite angibt, mit dem Partner zu schlafen, um ihm emotional nah zu sein. [2] Doch auch bei einem herzlichen Miteinander, liebevollen Blicken und Worten wird Oxytocin ausgeschüttet.

Oxytocin bei der Frau

Frauen haben eine besondere biologische Verbindung zum Oxytocin, die sich von Männern unterscheidet. Denn das Hormon ist auch der Auslöser von Geburtswehen und Milcheinschuss und nimmt so besonderen Einfluss auf die emotionale Bindung zu ihrem neugeborenen Baby. Frauen, die ein hohes Oxytocin Level haben, reagieren verstärkt auf positive Botschaften.

Erhöht werden kann der Oxytocin-Spiegel bei Frauen durch lange Streicheleinheiten und Umarmungen. Aber auch durch liebevolle Küsse. Beim Sex regt ein langes Vorspiel und insbesondere die Berührung an den Brüsten besonders die Oxytocinausschüttung an. Und das hat einen doppelten Vorteil. Denn viel Oxytocin im Blut führt auch zu intensiv erlebten Orgasmen. ?

Aber auch liebevolle Blicke, Wertschätzung, liebevolles Flirten und das Vorspiel des Alltags erhöhen das Oxytocin.

Oxytocin bei dem Mann

Männer schütten, anders als Frauen, das meiste Oxytocin nicht bei Berührungen aus, sondern nach dem Orgasmus. Durch diese Ausschüttung entstehen Verbundenheit und Nähe, die sich oft bei Männern auch darin äußert, dass sie ihre Frauen beschützen und eine starke Schulter sein möchten. Durch das Hormon gelingt es Männern leichter, Vertrauen aufzubauen und auch zu erhalten. Auch das Männer oft angeben, Sex helfe ihnen beim Stress abbauen lässt sich über das Oxytocin erklären. Sie können endlich entspannen und es hat einen wunderbaren Anti-Stress Effekt.

Unterschiede durch Oxytocin

Gerade bei der Oxytocinausschüttung unterscheiden sich Männer und Frauen. Das hat Einfluss auf die Sexualität: Frauen wollen im Herzen berührt sein, um sich zu öffnen, möchten Geborgenheit und Teamgefühl spüren, zum Beispiel durch Umarmungen oder Anlehnen können an eine starke Schulter. Dann öffnen sich bei Frauen die Oxytocin-Schleusen.

Bei Männern ist es aber leider genau umgekehrt. Über die Lust bilden sie das Kuschelhormon Oxytocin und spüren so über die Sexualität die Verbindung zu ihrer Partnerin. Und wenn sie es dann spüren, fühlen sie sich ihrer Partnerin so nah, dass sie sich sprichwörtlich den Arsch aufreißen würden.

Frauen brauchen also erst das Gefühl, Männer erst die Sexualität.

Ist das Oxytocin nicht aber auch ein Schlüssel?

Trotz dieses Unterschieds kann das Oxytocin aber auch der Schlüssel sein, um die Paarbeziehungsebene zu stärken. Über eine abwechslungsreiche, schöne und abenteuerlustige Sexualität zum Beispiel. Und auch durch Aufregung in der Beziehung. Wer etwas Neues, Unbekanntes ausprobiert, schüttet Hormone aus. Das kann ein Bungeesprung oder auch ein Besuch im Dunkelrestaurant sein. Und wenn es dann wie verrückt kribbelt, kann der Körper gar nicht unterscheiden: Kommt das vom Abenteuer oder von meinem Partner?

Das Oxytocin ist ein Zauberhormon für mehr Lust und Entspannung, aber auch für unsere Beziehungen und Bindungen, denn es sorgt dafür, dass wir Vertrauen aufbauen und die Beziehung festigen. Diese Wirkung hat Oxytocin auf Männer und Frauen, zudem hemmt es das Stresshormon Cortisol und baut unsere Aggressionen ab. Man sagt ja nicht umsonst manchmal „Mensch, der oder die ist ja heute mega gut drauf, wahrscheinlich war der Sex richtig gut.“

So sehr uns die Art der Oxytocinausschüttung auch unterscheiden mag. Es eint uns die Möglichkeit, bewusst über unsere Ängste, Sorgen und Unterschiede zu sprechen und uns als echtes Team fragen: Wie können wir das gemeinsam lösen? Wie kommen beide Sichtweisen ausreichend zur Geltung?

Hierfür wünschen wir Euch viel Spaß und nur das aller Beste,

Sandra & Robert Hornsteiner

Auf einen Blick 

Oxytocin ist ein Bindungshormon

Es unterstützt Männer und Frauen dabei, langfristige Bindungen einzugehen

Es stimmt uns milder und verleiht und ein rosarote Brille Gefühl

Männer und Frauen bilden Oxytocin zu unterschiedlichen Zeitpunkten

Frauen durch Nähe, Berührung und Geborgenheit. Oft vor oder auch ohne Sex

Männer nach dem Orgasmus

Zu verstehen, dass Oxytocin von Männern und Frauen unterschiedlich gebildet wird, hilft uns unseren Partner oder unsere Partnerin biologisch besser zu verstehen und als Team zusammenzuhalten.

[1] https://www.scinexx.de/news/biowissen/oxytocin-das-geschlecht-macht-den-unterschied/
[2] https://www.elitepartner.de/magazin/fuehren/oxytocin-sex/
(Bild: graphicfoto)