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Unternehmerpaar30. August 2021

Dar­über spricht man nicht – Kann ein Alko­ho­li­ker lieben?

By Sandra Hornsteiner
Mann mit Alkoholflasche steht vor weinender Frau

Bren­nen­de Fra­gen von Unternehmerpaaren:

Anna schluchzt. Die Trä­nen flie­ßen ihr in Sturz­bä­chen aus den Augen, wäh­rend sie mir gegen­über­sitzt und erzählt, wie stark ihre Bezie­hung sich zum Nega­ti­ven ver­än­dert hat, seit ihr Mann Ralf immer mehr Alko­hol trinkt. Sie weiß weder ein noch aus. Wäh­rend ich ihre Fra­gen beant­wor­te, wird mir klar, dass ich die­se Ant­wor­ten auf Annas bren­nen­de Fra­gen auch mit euch tei­len möch­te, mit dem Hin­weis dar­auf, dass nicht nur Män­ner die Alko­ho­li­ker in einer Bezie­hung sein kön­nen. Auch im Hin­blick auf unse­re Spe­zia­li­sie­rung möch­te ich anmer­ken, dass Mana­ge­rin­nen oder Frau­en in Füh­rungs­po­si­tio­nen einer Stu­die zufol­ge die gefähr­dets­te Berufs­grup­pe unter Frau­en hin­sicht­lich Alko­ho­lis­mus sind. [1]

Ralf trinkt immer öfter und ich bin total unsi­cher! Wor­an erken­ne ich denn, dass mein Mann Alko­ho­li­ker ist? 

Alko­ho­lis­mus ent­wi­ckelt sich meist sehr schlei­chend und auch über einen län­ge­ren Zeit­raum hin­weg. Dabei ist das Haupt­kenn­zei­chen der Alko­hol selbst. Betrof­fe­ne benö­ti­gen ihn, um über­haupt zu funk­tio­nie­ren und sie den­ken zunächst immer öfter und schließ­lich von mor­gens bis abends dar­an zu trin­ken. Damit ein­her geht auch ein Kon­troll­ver­lust, ein Auf­hö­ren zu Trin­ken ist nicht mehr mög­lich und es wird immer mehr Alko­hol benö­tigt, um den gewünsch­ten Effekt zu erzie­len. Beson­ders belas­tend für dich und dei­nen Mann könn­ten die Ent­zugs­sym­pto­me sein, wenn er ein­mal nicht trinkt und auch dass er immer mehr dich und eure sozia­len Kon­tak­te ver­nach­läs­sigt, da sich alles nur noch um den Alko­hol dreht.

Wir haben doch alles im Leben — Aber war­um trinkt er denn?

Dar­auf gibt es lei­der kei­ne pau­scha­le Ant­wort. Jeder Alko­ho­li­ker, und das sind allein in Deutsch­land rund 1,6 Millionen[2], ohne die Dun­kel­zif­fer, hat ein eige­nes Grund­the­ma, war­um er sich betäubt. Es fängt damit an, dass Alko­hol ent­spannt, leicht und lus­tig macht – er bie­tet eine Flucht aus dem All­tag und den Ängs­ten oder The­men, die damit betäubt wer­den. Das kann Stress im Unter­neh­men sein, oder die täg­li­che Kon­fron­ta­ti­on mit Ängs­ten, dem eige­nen erleb­ten Leid oder dem ande­rer. Auch wenn eure Bezie­hung schön ist, kann Ralf sich nach sei­nem Job als Anwalt, bei dem er täg­lich mit Kon­flik­ten und Nega­ti­vi­tät zu tun hat, in den Alko­hol flüch­ten. Vom Kopf her ist ihm dabei bewusst, dass sei­ne Gesund­heit und auch eure Bezie­hung dar­un­ter lei­det, aber die Sucht und das damit ver­deck­te The­ma ist in die­sem Moment ein­fach stärker.

Ja, unse­re Bezie­hung lei­det und Ralf kann ein­fach nicht mehr vom Alko­hol las­sen. Was bedeu­tet das für uns – Kön­nen Alko­ho­li­ker über­haupt lie­ben? 

Jeder kann lie­ben! Die ein­zi­ge Aus­nah­me bil­den Men­schen, deren Hirn­stamm krank­haft ver­än­dert wur­de durch einen Unfall oder Schlag­an­fall. Aber alle ande­ren haben immer einen Bereich, in dem sie lie­ben kön­nen. Du musst dich aber wegen Ralfs Alko­ho­lis­mus dar­auf ein­stel­len, dass er stän­dig mit sei­ner Sucht zu kämp­fen haben wird. Auch wenn es absti­nen­te Zei­ten gibt, ist die Gefahr, dass er rück­fäl­lig wird, immer da. Ich rate dir, dei­ne Sor­gen offen anzu­spre­chen. Du darfst Din­ge the­ma­ti­sie­ren, die dich belas­ten. Ver­mitt­le Ralf dei­ne Ängs­te und dass du unter der Situa­ti­on lei­dest, – aber bit­te sach­lich, ohne Druck oder Vor­wür­fe. Ver­bin­de es statt­des­sen doch mit posi­ti­ven Gefüh­len, etwa wie wert­voll eure Ehe für dich ist, und dass du ihn nicht an den Alko­hol ver­lie­ren möchtest.

Wie wirkt sich die Sucht auf unse­re Bezie­hung aus?

Die Bezie­hung zu einem Alko­ho­li­ker kann von einem enor­men Auf und Ab geprägt sein. Wenn er tro­cken ist, kann er dich auf Hän­den tra­gen, zuver­läs­sig sein und sich küm­mern wie der tolls­te Mann der Welt. Wenn er aber trinkt, kann er sich, von der Krank­heit gesteu­ert, in einen hin­ter­häl­ti­gen Lüg­ner ver­wan­deln, der in einem unbe­ob­ach­te­ten Moment zur Fla­sche greift und den Alko­hol über­all im Haus, sogar in Klo­pa­pier­rol­len ver­steckt. Er kann dir dann auch fremd vor­kom­men, nicht mehr wie der Mann, den du liebst.

Pass in der Bezie­hung auf dich auf! Betrof­fe­ne Part­ne­rin­nen gera­ten leicht in eine Co-Abhän­gig­keit und gehen sogar so weit, dass sie dem Part­ner Alko­hol kau­fen, weil sie nicht mit anse­hen kön­nen, wie er lei­det. Dann kön­nen die eige­nen Gedan­ken nur um ihn krei­sen. Eine Frau hat mir ein­mal erzählt, wie sie vor lau­ter Sor­ge selbst oft ver­ges­sen hat zu essen.

Wie soll ich per­sön­lich mit dem Alko­ho­lis­mus mei­nes Man­nes umge­hen? 

In gewis­ser Wei­se muss jeder, der mit einem alko­hol­kran­ken Part­ner kon­fron­tiert ist, einen eige­nen Umgang damit fin­den. Ich emp­feh­le dir lie­be Anna auf dich selbst zu ach­ten und dir immer wie­der klar­zu­ma­chen, dass Ralf sucht­krank ist und auch wenn es schwer ist, Zurück­wei­sun­gen nicht per­sön­lich zu neh­men. Schüt­ze dich vor einer Co-Abhän­gig­keit. Oft­mals hängt der eine an der Fla­sche und die ande­re am Alkoholiker.

Sei Ralf gegen­über offen und ver­mitt­le ihm das Gefühl, dass auch er offen mit dir über alles, auch über unan­ge­neh­me Din­ge spre­chen kann. Aber: Es ist nicht dei­ne Auf­ga­be, sei­ne Sucht zu besie­gen, das kann er nur selbst. Aber du kannst bei dem schwe­ren Weg an sei­ner Sei­te stehen.

Das wür­de ich ger­ne, aber was kann uns in die­ser Situa­ti­on hel­fen? 

Die wich­tigs­te Hil­fe ist eine Sucht­the­ra­pie, am bes­ten eine Sta­tio­nä­re! Hier hat Ralf die Mög­lich­keit, auch sei­ne Grund­the­men anzu­ge­hen und nicht heim­lich wei­ter zu trin­ken. Gegen Ende der The­ra­pie kannst du mit­ein­be­zo­gen wer­den und ihr könnt in Klar­heit gemein­sa­me Mus­ter ent­wi­ckeln, ohne die Sucht zu unter­stüt­zen. Wich­tig ist, dass du Ralf mit viel Klar­heit und Wert­schät­zung beglei­test und du ihm zeigst, wie sehr du ihm bei sei­nem schwie­ri­gen Kampf gegen die Sucht bei­stehst. Anschlie­ßend an eine sta­tio­nä­re The­ra­pie ist auch eine Grup­pen­the­ra­pie wie bei den Anony­men Alko­ho­li­kern wich­tig für die wei­te­re Unterstützung.

Durch die Absti­nenz wer­den sich viel­leicht nicht all eure Pro­ble­me ein­fach in Luft auf­lö­sen, aber ihr könnt wie­der nach vor­ne bli­cken. Bemüht euch das bewusst zu tun und nicht wie­der alte Pro­ble­me, Ent­täu­schun­gen und Vor­wür­fe her­vor­zu­ho­len. Ihr könnt den Raum, den frü­her der Alko­hol ein­ge­nom­men hat, nach der The­ra­pie wie­der mit neu­er, schö­ner gemein­sa­mer Zeit fül­len. Ein Neu­be­ginn wird von vie­len Paa­ren im Nach­hin­ein als posi­tiv angesehen.[3] Die gemein­sam bewäl­tig­te Kri­se kann die Bezie­hung stär­ken und ist Zei­chen für eine belast­ba­re und tief­ge­hen­de Partnerschaft.

Was, wenn ich das nicht mehr aus­hal­te, an sei­ner Sei­te zu blei­ben, – ich kann ihn doch nicht ver­las­sen, wenn er doch krank ist?

Kurz­um: Ja, Alko­ho­li­ker kön­nen lie­ben, sie sind jedoch oft in einer Müh­le, aus der sie nur schwer wie­der raus­kom­men kön­nen. Unter sol­chen Bedin­gun­gen muss eine Tren­nung nicht ein „Nein“ zu einem Men­schen sein, son­dern auch die Absa­ge an die Alko­hol­sucht und eine Wei­ge­rung bei der Selbst­zer­stö­rung des Part­ners zuzusehen.

Ich wün­sche Ihnen aus vol­lem Her­zen, dass Sie die­sen schwie­ri­gen Weg gemein­sam meistern!

Ihre San­dra Hornsteiner

Auf einen Blick:

Anzei­chen für Alkoholismus:

1. Star­kes Ver­lan­gen nach Alko­hol
2. Kon­troll­ver­lust
3. Tole­ranz­ent­wick­lung bei Alko­hol
4. Ent­zugs­sym­pto­me
5. Ver­nach­läs­si­gung ande­rer Interessen

Der Umgang mit dem Alko­ho­lis­mus des Partners:

1. Begrei­fen Sie die Sucht als das, was sie ist: Eine Krank­heit
2. The­ma­ti­sie­ren Sie Din­ge, die Sie belas­ten ohne Vor­wür­fe und Schuld, son­dern in Ver­bin­dung           mit etwas Posi­ti­vem
3. Wenn mög­lich: Begin­nen einer The­ra­pie des Betrof­fe­nen und auch für Co-Abhän­gi­ge kann es         hilf­reich sein, sich psy­cho­lo­gi­sche Hil­fe zu suchen
4. Wert­schät­zen Sie jede posi­ti­ve Ver­än­de­rung und signa­li­sie­ren Sie, dass ihr Part­ner den Weg           nicht allein gehen muss
5. Ach­ten sie auf sich, Ihr Glück und Schüt­zen Sie Ihre Kinder!

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Wie ver­mei­det man ein Trau­ma durch die Tren­nung der Eltern?

Bill und Melin­da Gates — Die klas­si­sche Tren­nung eines Unternehmerpaars?

Unter­neh­mer­paar

[1] https://bmcpublichealth.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12889-021–10208‑x
[2] https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a‑z/a/alkohol.html
[3] https://www.beratung.help/a/beziehung-alkoholismus
(Bild: Karo­li­na Grabowska)
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About San­dra Hornsteiner

Von Streit und Tren­nungs­ge­dan­ken in 3 Tagen zu gemein­sa­mer Kraft und Ver­bun­den­heit. Als Unter­neh­me­rin und Bezie­hungs­ex­per­tin durch und durch begeis­tern mich Hel­den­paa­re die inner­halb eines Wochen­en­des ihre Bezie­hung in die gemein­sa­me Rich­tung dre­hen. In den vie­len Jah­ren ist mir eins klar gewor­den, alles ande­re ist Ener­gie­ver­schwen­dung und ver­län­gert Schmerz. 96% der Paa­re haben dies erfolg­reich gemeis­tert. Sind sie es sich wert gemein­sam glück­lich zu sein?
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